GOTT, der Herr, hat mir die Zunge eines Jüngers gegeben, damit ich den Müden mit einem Wort zu erquicken wisse. Er weckt Morgen für Morgen, ja, er weckt mir das Ohr, damit ich höre, wie Jünger hören.

Jesaja 50,4

Ein Gespräch mit Jesus.

Jesus, Herr, mein Herr – darf ich dich so nennen? Denn mein Herz ist voller undeutlicher Gedanken und meine Haltung ist gebückt. Du sagst: „Kommt her zu mir, alle die ihr mühselig und beladen seid – ich will euch erfrischen! Mein Joch ist leicht und meine Last nicht schwer.“[1]

Ich diene Dir – so glaube ich – und bin so leer und unerfrischt. Es ist mühsam und ich bin so beladen. So frage ich mich: Wem diene ich hier? Bist doch nicht du mein Herr? Sind hier andere Herren und habe ich dich verpasst? Du sagst: „Du machst dir Sorgen um vieles, aber eines ist nötig: Auf meine Stimme hören.“ Aber wie kommen diese vielen Stimmen und Gedanken in meinen Kopf? Warum verliere ich Dich so leicht aus den Augen und folge anderem nach?

Ich will dir treu sein und bin es nicht. Du sagst: „Wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.“ Nun bin ich zerstreut. Habe ich nicht mit dir gesammelt? Habe ich alles ohne dich getan? Habe ich?

Bitte sag mir, wo ich irre ging. Bitte hilf Du mir zurecht. Hilf mir zurück zu Dir – ich will Dich erheben. Ich will Deine Stimme hören und in allem Dir vertrauen.

Warum ich das will?

Du hast Worte des ewigen Lebens – wohin sonst sollte ich gehen? Du bist Errettung und die einzige Möglichkeit, wie mein Leben gelingt. Ja, ist es nicht so, dass in dir das Leben ist und du selbst das Leben bist? Es gibt nur dich! Darum komme ich zu dir, mein Herr!

Du hast uns eine Frage gestellt, doch ich kenne die Antwort nicht: „Warum nennt ihr mich ‚Herr, Herr‘ und tut nicht was ich sage?“ Darum möchte ich jetzt Dich fragen: Warum tue ich nicht, was Du sagst?

Da sind so viele Stimmen und auch deine und ich zweifle, ob es auch deine ist? Vertraue ich dir nicht? Oder ist es nicht so, dass ich mir nicht zutraue, dass ich dich höre?

„Meine Schafe hören meine Stimme“, sagst Du. Habe ich sie nun gehört, aber bin ihr nicht gefolgt? Ich habe nicht vertraut und nun überkommt mich all der Zweifel. Wie Thomas. Er glaubte nicht, bis er sah und Dich berührte. Er wollte Dich und keine Worte. Er begegnete Dir und Du schenktest ihm Gnade und Glaube. „Mein Herr und mein Gott!“ so rief er und Du sagtest: „Glücklich, die welche nicht sehen und dennoch glauben.“

Ich glaube, bitte hilf meinem Unglauben. Bitte hilf meinem Unglauben hinaus aus meinem Herzen und Denken. Ich weiß das Leben ist einfach und leicht, wenn ich nur auf Deine Stimme höre und Deine Worte meine Begleiter sind. Vergib mir meinen Unglauben und jede Tat der Untreue. Vergib mir die Situationen, in denen ich mich und meine Fähigkeiten getrennt von Dir betrachtet und erhoben habe. Ich gehe unter Deine Herrschaft und vertraue Dir alleine.

Und ich bitte dich: Sprich zu mir. Denn deine Worte und deine Belehrungen sind kostbar. Dein Rat ist Weisheit. Du selbst hast mir einen Weg eröffnet, den ich gehen kann. Du überforderst mich niemals. Sprich zu mir und schenke mir ein Herz eines Jüngers. Hilf mir zurecht. Du bist das lebendige Wort Gottes. In Dir ist alles begründet. Wer ist der Mensch, dass Du ihm Beachtung schenkst? Wer bin ich, dass ich zu Dir kommen darf und dass Du mein Ratgeber bist?

Wie? Du hast die Einladung ausgesprochen und ich habe Dir nicht geglaubt? Du hast gesagt: Komm! Und ich bin nicht gekommen? Ich bin gekommen, doch ich blieb stehen … etwas weiter weg. Denn wer bin ich schon? Du hast Deine Stimme leiser werden lassen und hast gehofft: „Jetzt wird er näher kommen, damit er meine Stimme hören kann.“ Doch ich blieb stehen, viele Stimmen wurden laut und mein Zweifel wurde groß.

Du sagst: „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein.“ Du sagst: „Komm und seht. Seid bei mir.“ Ja, der Herr hat gesprochen. Wer kann es ändern?

Der Glaube rettet. Und hier ist deine gute Botschaft: Du hast mich würdig gemacht. Du hast meine Sünde und jede Schande von mir genommen. Du hast gesagt: „Es ist vollbracht!“ … ein für allemal. Du bist der Herr. Du hast es vollbracht.

Wo ist ein Gott wie Du, der Sünde vergibt und der will, dass wir bei ihm sind? Du willst die direkte Herzensverbindung. Du suchst den Dialog und das vertrauensvolle Gespräch. Du kennst und liebst mich. Du kennst und liebst jeden Menschen. Es kann nicht anderes sein: Du bist vollkommen und gerecht.

Herr lass Dir schenken, was Du Dir ersehnst: unser ganzes Herz. Herr, lass mich Dir alles geben, was ich bin. Nimm Du mich bei der Hand und führe mich auf Deinen Wegen. Sprich mich an, flüster mir ins Ohr und rufe mich zurück, wenn ich von Dir abweiche. Öffne mir meine Ohren für Deine Stimme. Ich will Dich hören. Ich will Dich fragen. Ich will mit Dir alles teilen, was mein Leben ausmacht. Deine Freundschaft macht mich reich. Ich will glauben und vertrauen, dass Dich alles, was mich angeht, brennend interessiert. Ich bin Dir wichtig. Meine Stimme und meine Gedanken: Du willst sie hören. Du möchtest, dass ich mit allem zu Dir komme. Leben ist voller Schätze und voller Reichtum. Sie gehören alle Dir! Du hast sie gegeben. Mein Leben gehört Dir und ja: Dein Leben gehört mir. Du hast Deinen Reichtum und Deine Schätze mit uns geteilt. Unsere Freundschaft ist sehr tief: Alles können wir uns schenken und alles können wir uns anvertrauen.

Aber bin ich wirklich vertrauenswürdig? Ich bin’s?

Ich bin vertrauenswürdig, da du mich beim Namen gerufen hast?

Jene, welche du gerufen hast, hast du auch gerecht gesprochen. Jene, die du gerecht gesprochen hast, hast du auch geheiligt. Jene, die du geheiligt hast, hast du auch mit dir verherrlicht.

Ja, ich habe Deinen Ruf gehört und ich bin ihm gefolgt. Ich gehöre Dir. Du übernimmst Verantwortung für mich. Du bist der Hirte meiner Seele. Du bist der Erretter. Du bist meine Errettung. Du bist mein Leben.

Bibelstellen

In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.

Matthäus 11,25-30

Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut!

Matthäus 12,30

Es begab sich aber, als sie weiterreisten, dass er in ein gewisses Dorf kam; und eine Frau namens Martha nahm ihn auf in ihr Haus. Und diese hatte eine Schwester, welche Maria hieß; die setzte sich zu Jesu Füßen und hörte seinem Wort zu. Martha aber machte sich viel zu schaffen mit der Bedienung. Und sie trat herzu und sprach: Herr, kümmerst du dich nicht darum, dass mich meine Schwester allein dienen lässt? Sage ihr doch, dass sie mir hilft! Jesus aber antwortete und sprach zu ihr: Martha, Martha, du machst dir Sorge und Unruhe um vieles; eines aber ist Not. Maria aber hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden!

Lukas 10,38-42

Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.

Johannes 6,68-69

Was nennt ihr mich aber ‚Herr, Herr‘ und tut nicht, was ich sage?

Lukas 6,46

Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach.

Johannes 10,27

Da sagten ihm die anderen Jünger: Wir haben den Herrn gesehen! Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht an seinen Händen das Nägelmal sehe und meinen Finger in das Nägelmal lege und meine Hand in seine Seite lege, so werde ich es niemals glauben! Und nach acht Tagen waren seine Jünger wiederum drinnen, und Thomas war bei ihnen. Da kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt in ihre Mitte und spricht: Friede sei mit euch! Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Und Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus spricht zu ihm: Thomas, du glaubst, weil du mich gesehen hast; glückselig sind, die nicht sehen und doch glauben!

Johannes 20,25-29

Und sogleich rief der Vater des Knaben mit Tränen und sprach: Ich glaube, Herr; hilf mir, [loszukommen] von meinem Unglauben!

Markus 9,24

HERR, was ist der Mensch, dass du an ihn gedenkst, der Sohn des Menschen, dass du auf ihn achtest?

Psalm 144,3

Und nun, so spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein.

Jesaja 43,1

Er spricht zu ihnen: Kommt und seht! Sie kamen und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm. Es war aber um die zehnte Stunde.

Johannes 1,39

Meinen Bund werde ich nicht entweihen;/ was meine Lippen gesprochen haben, will ich nicht ändern.

Ps 89,35

Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen; denn es wird darin geoffenbart die Gerechtigkeit Gottes aus Glauben zum Glauben, wie geschrieben steht: »Der Gerechte wird aus Glauben leben«.

Römer 1,16-17

Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.

Johannes 19,30

Wo ist solch ein Gottwie du bist, der die Sünde vergibt und erlässt die Schuld denen, die geblieben sind als Rest seines Erbteils; der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er hat Gefallen an Gnade!

Micha 7,18 

Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken.

Matthäus 22,37

Die er aber vorausbestimmt hat, die hat er auch berufen, und die er berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht.

Römer 8,30
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